Portrait im ETH-Magazin

 

Portrait

 

Sie untersuchen vergiftete Flüsse, nehmen Proben von vermüllten Wiesen oder verpestete Böden unter die Lupe: Umweltnaturwissenschaftler:innen bewegen sich mitunter in kontaminierten Gebieten. Auch Karin Iten arbeitet an einem «toxischen» Ort, wie sie sagt. Doch die ETH-Alumna hat keine Atemschutzmaske auf. Statt Gummistiefeln trägt sie rote, offene Lederschuhe und statt Schutzanzug eine pechschwarze Lederjacke.

Iten ist Präventionsbeauftragte des Bistums Chur, angestellt von der katholischen Kirche im Kanton Zürich. Das Gift, gegen das sie ankämpft, das ist Machtmissbrauch, das ist spirituelle Manipulation, das ist sexuelle Ausbeutung. Die etwas andere Dreifaltigkeit. Einiges davon wurzelt tief – in heiligen Texten, in einer auf Männer in langen Roben pyramidisch zugespitzten Hierarchie, im Anspruch auf Deutungshoheit übers Leben und das, was darüber hinausgehen könnte. Veranlagung zum Machtmissbrauch also?

Der Artikel portraitiert Karin Iten, Co-Leiterin von MachtRaum.

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