Artikel zu Missbrauch

 

Artikel

 

Artikel von Stefan Loppacher im Magazin der interkantonalen Fachstelle “Schweizerisch Kriminalprävention (SKP)” zum Thema “Katholische Kirche und sexueller Missbrauch – zwischen Aufarbeitung und Prävention”. Er geht dabei sowohl auf internationale Studien sowie auf Entwicklungen in der Schweiz ein und macht auf die Spezifika seelsorgerlicher Abhängigkeitsverhältnisse und damit verbundene Risiken, Stichwort “Spiritueller Missbrauch” aufmerksam.

“Ein Grossteil der kirchlichen Tatpersonen verfügt über eine fundierte theologische Ausbildung und über eine herausragende, teilweise bis heute fast unantastbare Stellung aufgrund einer Weihe oder eines Amtes. […] Durch eine solche – vermeintlich göttlich legitimierte – Machtposition ist die Tatperson ihrem Opfer oft auf mehreren Ebenen überlegen. Sie tritt im Namen Gottes und der Kirche auf, mit dem Anspruch, die Wahrheit zu lehren und die Menschen zum ewigen Heil zu führen, das sie ohne Unterstützung der Kirche nicht erreichen könnten. Oft wird diese Vorbild- und Führungsfunktion zusätzlich spirituell überhöht, wodurch beispielsweise in den Worten des Priesters direkt Gottes Stimme zu hören sei und sein Wille zum Ausdruck komme. Damit werden an sich schon heikle Abhängigkeitsverhältnisse zwischen «Seelsorgenden» und Minderjährigen oder hilfesuchenden Erwachsenen nochmals verstärkt und die Risiken für Machmissbrauch erhöht.”

SKP Info Nr. 2/2023, S. 6-9. Auch verfügbar in Französisch und Italienisch.

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